Dein Welpe beißt ständig und das obwohl er schon länger bei dir eingezogen ist? Du fragst dich sicherlich wann er mit dem beißen aufhört!
Beißen tut nicht nur weh, sondern ist auch eine große Geduldsprobe für alle jungen Welpenbesitzer. Kleine Welpen beißen normalerweise in alles rein was sie finden können. Ob es Schuhe sind, die Couch im Wohnzimmer oder das Stromkabel im Esszimmer.
Hier ist es natürlich ärgerlich, dass die Einrichtungsgegenstände anschließend gelitten haben. Oft ist es für Hundebesitzer aber besonders schlimm, wenn in die Hände gebissen wird. Das ist mit Schmerzen verbunden und kann sogar teilweise blutig werden.
Um dies zu unterbinden, wird oft von Beißhemmung bei Welpen gesprochen. Was das bedeutet und wie ihr in den einzelnen Situation handeln könnt, erfahrt ihr in dem folgenden Artikel.
Wir können euch jetzt schon sagen: Macht euch nicht zu viel Sorgen, das beißen des Welpen ist normal und kann mit einfachen Methoden unterbunden werden.
Warum beißt mein Hund sich selbst?
Kleine Hunde beißen sich häufig selber, wenn sie gelangweilt, ängstlich, gestresst oder depressiv sind. Aber auch andere emotionale oder psychische Verstimmungen können dazu führen.
Für Hundebesitzer ist es häufig so, dass es ein schmerzhafter Anblick ist, den eigenen Hund zu sehen, wie er sich selber beißt. Für uns Menschen ist es vergleichbar mit Personen, die an ihren Nägeln kauen, mit den Haaren wirbeln oder andere zwanghafte Verhaltensweisen zeigen. Es ist also völlig natürlich und normal, dass Hunde gelegentlich an ihren Beinen, Füßen, Ohren oder Schwänzen kauen.
Wenn du jedoch bemerkst, dass dein Welpe ständig an sich selber kaut und keine Besserung zu sehen ist, kann dies auf ein tieferes Problem hindeuten. Besonders sensibel musst du sein, wenn die Kaustelle wund, rot, entzündet oder pelzlos geworden ist. Suche dann umgehend einen Tierarzt auf. Um das Problem möglicherweise zu lösen kannst du deinem Welpen neue körperliche und geistige Stimulationen geben. So ist er nicht gelangweilt und hat eine Aufgabe mit der er sich beschäftigen kann.
Warum beissen Welpen in Füsse?
Für Welpen sind deine Füße und Hände besonders interessant, denn dort ist viel Bewegung für einen Hund. Wenn du beobachtest, dass dein neuer Hund hier immer wieder in deine Füße oder Hände beißt, dann solltest du dich vorbereiten, um ihn dies abzugewöhnen.
Trage sein Lieblingsspielzeug bei dir. Wenn er dir dann auflauert und sich z.B. auf die Füße macht, bleibe sofort stehen. Lenke ihn mit dem Spielzeug ab und schwenke es wild hin und her. Das ist sehr verführerisch für den Welpen. Sobald der Welpe in das Spielzeug gebissen hat, kannst du weitergehen. Führe diese Übung immer wieder durch, um das beißen in Hände und Füße abzugewöhnen.
3 Tipps zum richtigen Umgang beim Beißen deines Welpen!
Tipp 1 Welpen, die Beißhemmung lernen, werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit zu erwachsenen Hunden, die beißen!
Tipp 2 Wenn du deinem Welpen ein Kauspielzeug gibst, kannst du ihm beibringen, worauf er beißen bzw. kauen darf.
Tipp 3 Sollte dein Welpe eine "wilde Phase" haben, setze ihn in seine Kiste, um ihn zu beruhigen.
Was tun, wenn Welpe immer beisst?
Für alle Hunde und vor allem Welpen ist es von hoher Bedeutung, dass sie lernen, wie sie die Kraft des Bisses „kontrollieren“. Bei unwissenden Hunden kann dies sogar später soweit gehen, dass die Bisse des Hundes so sehr weh tuen, dass du als Besitzer Angst bekommst. Dies führt teilweise dazu, dass die Hunde einen Maulkorb aufgesetzt bekommen.
Wenn ein Welpe aber schon im jungen Alter lernt, was Beißhemmung bedeutet, versteht er wie feste zugebissen werden „darf“. Das kommt natürlich teilweise beim Spielen vor und die meisten Hunde „schämen“ sich danach sichtlich. Auch beim Spielen der kleinen Welpen untereinander wird wild gegenseitig gekniffen und gezwickt. Oft passiert es, wenn die Junghunde deren Mutter oder andere Wurfgeschwister zu fest beißen, dass der andere Hund einen lauten, kläffenden Ton von sich gibt. Damit warnt er deinen Welpen und will sagen „Hey, das hat wehgetan!“.
Je nach Hund kannst du dies deinem Liebling auch beibringen, indem du ein hohes „AUA!“ von dir gibst, wenn du gebissen wirst. Schaue aber genau, wie dein Hund darauf reagiert. Manche Rassen reagieren hier sehr sensibel und beißen aus Schreck noch mehr zu. Versuche in einer solchen Situation Ruhe zu bewahren, nimm deine Hund und setze ihn in die Box.
Wenn er sich beruhigt hat, belohne ihn und gebe ihm liebe Worte und ein Leckerli.
Dein Welpe muss spüren, dass beißen ein "No-Go" ist
Dieses Thema ist mit sehr viel Disziplin zu betrachten und sollte ausnahmslos auch so durchgeführt werden. Wenn dein Welpe dich beim spielen beißt, bedeutet das, dass die Spielzeit sofort vorbei ist.
Unterbinde jegliche „Belohnung“. Als Belohnung kann von Welpen sogar gesehen werden, dass du diese anschreist oder körperlich bestrafst, so seltsam das auch klingt. Diese „Erziehungsmaßnahmen“ führen nur dazu, dass dein Welpe vor dir Angst bekommt und sich keinerlei Schuld bewusst ist.
Zeige ihm stattdessen, dass beißen ihm nichts bringt.
Eine beliebte Methode, die so auch in Hundeschulen und von Hundetrainern verwendet wird, ist dass du dich von ihm wegdrehst und deine Hände in die Achselhöhle steckst. Durch dieses Verhalten. gibst du ein Beruhigungssignal und eine leichte Form des Aufmerksamkeitsentzuges an deinen Welpen weiter. Mache hier keine Experimente, denn das kann deinen Liebling dazu ermutigen, dass sie die Kontrolle verlieren und dich beißen.
Der Welpe beißt in die Leine
In den meisten Situationen kauen Hunde an der Leine, weil sie keine „bessere Alternative“ aufgezeigt bekommen. In einem solchen Moment ist es deine Aufgabe den Hund zu entspannen, wenn er eine Leine sieht, anstatt ihn für das Zerren an der Leine zu tadeln. Hier solltest du immer wieder Bewegung in die Leine bringen und den Hund belohnen, wenn er dabei ruhig bleibt.
Eine gute Übung , um deinem Welpen abzugewöhnen in die Leine zu beißen, ist folgende:
Befestige die Leine an deinem Welpen. Laufe mit deinem Hund durch den Raum und spreche ganz aufgeregt dabei und mache lustige Geräusche um seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Wenn der Hund nicht in die Leine beiß, belohne ihn mit einem Leckerchen. Sollte dein Hund in die Leine beißen, lass die Leine fallen und nimm ihm das ganze Halsband ab. Mit der Zeit ist die Leine dann kein Kauspielzeug mehr, sondern Alltag für deinen neuen Welpen.
Ist dein Welpe aggressiv, wenn er beißt und knurrt?
Das Welpenspiel besteht aus Jagen, Stürzen, Bellen, Knurren und Beißen. Viele Haustierbesitzer verwechseln normales Spielverhalten mit Aggression oder lachen sogar über das Verhalten des neuen Familienmitglieds, obwohl es ein Warnzeichen für ein aggressives Verhalten ist.
Besonders bei Welpen unter 12 Wochen kommt es oft vor, dass Schmerzen oder Angst mit Knurren oder Schnappen reagieren – doch darauf muss jeder Hundebesitzer vorbereitet sein. Es gibt viele Gründe dafür, dass Welpen beißen können. Der häufigste Grund ist, dass sie neugierig sind und durch das beißen haben sie eine Möglichkeit ihre neue Welt zu erkunden.
Beim Beißen in Verbindung mit einem vorherigen knurren ist jedoch ein Warnzeichen. Hier ist der Welpe frustriert oder besonders ängstlich. Versuche also die Situation genau zu deuten und lerne deinen Hund kennen. Deine Aufgabe ist es, dass sich dein Hund wohl fühlt und nicht als „Verteidigung“ zum beißen gelangt.
Welpe beisst beim Spielen und beim Streicheln
Wie schon in den vorherigen Abschnitten beschrieben, ist es für Welpen eine neue Erfahrung und alles wird erstmal in den Mund genommen und „gebissen“. Dies gehört in den meisten Fällen zu einer Erkundung von Dingen, die neu erscheinen und ist ganz normal. Wir kennen das auch von unseren Babys.
Es gehört viel Arbeit dazu dem Welpen immer wieder klar zu machen, dass beim spielen die Hand kein Spielzeug ist. Beim Streicheln kann es sein, dass der Welpe sich ängstlich fühlt, wenn du dich zum Beispiel über diesen beugst, um ihn zu streicheln. Gebe deinem Liebling als die Möglichkeit sich in einer solchen Situation wohl zu fühlen!
Fazit
Wenn ein Hund, vor allem ein Welpe, beißt ist es immer eine schwierige Situation mit der ein Hundebesitzer umgehen muss. Oft ist man mit einem Welpen eine ganz neue Herausforderung eingegangen und muss noch lernen mit den Verhaltensweisen umzugehen.
Hier ist es auch wieder wichtig, dass vor allem du Ruhe bewahrst, denn dein Welpe spürt deinen Stress und wird dann noch unberechenbarer. Gehe auf deinen Welpen ein und schenke ihm Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Mit kleinen Aufgaben und Ablenkungen kann ein Großteil der „Probleme“ bewältigt werden und einem beißfreiem Alltag steht nichts mehr im Wege.
1. Foto von elisa_eliniani auf Pixabay
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